GEO Zertifizierung

Der Golf de Lavaux hat die GEO Certified®-Zertifizierung erhalten!

Am 27. September 2023 erhielt der Golf de Lavaux von der GEO Foundation die GEO Certified®-Zertifizierung und wurde damit zum 39. zertifizierten Schweizer Golfplatz. Dies ist eine bemerkenswerte Leistung und ein wichtiger Meilenstein für unseren Club!

Zur Erinnerung: Die Strategie "Golf Course 2030 Switzerland" besagt, dass bis 2027 alle dem Verband Swiss Golf angeschlossenen Clubs nach GEO oder ISO 14001 zertifiziert sein oder ihr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung in ihren Statuten verankert haben müssen. 

Die nachhaltige Entwicklung stützt sich auf die drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. Für Swiss Golf ist die Nachhaltigkeit zu einem Eckpfeiler der Golfkultur geworden und wird die Zukunft des Golfsports in der Schweiz prägen. Swiss Golf will die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte des Golfsports aufzeigen und die Golfer für die Bedeutung der Nachhaltigkeit für ihren Lieblingssport sensibilisieren.

Die Golf Environment Organization Foundation (GEO), eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Schottland, hat das digitale Tool OnCourse® entwickelt und betreibt es, das weltweit führende System zur Messung der Nachhaltigkeit im Golfsport. Dieses Tool, das von Swiss Golf für die Schweizer Golfplätze ausgewählt wurde, wurde zur Bewertung der Nachhaltigkeit im Golf de Lavaux verwendet. Die Bewertung wurde von einem unabhängigen, bei GEO akkreditierten Experten, Herrn Hector Forsen, auf der Grundlage eines detaillierten Fragebogens durchgeführt, der dem Club zuvor vorgelegt worden war. Am 7. September hielt sich Herr Forsen zudem im Golf de Lavaux auf, um vor der Fertigstellung seines Berichts eine gründliche Prüfung der Einrichtungen und des Golfplatzes vorzunehmen. Der Bericht (auf Englisch) gliedert sich in drei große Themenbereiche: Natur (Biodiversität, Pflege des Golfplatzes und Vermeidung von Umweltverschmutzung), Ressourcen (Wasser- und Energiemanagement, Verwendung und Recycling von Materialien) und Gemeinschaft (Öffentlichkeitsarbeit, Multifunktionalität der Golfanlagen, Inklusivität und Integration in das lokale Gefüge).

Der Bericht stellt in seiner Einleitung fest, dass der Golf de Lavaux "professionell geführt wird, die Nachhaltigkeit kontinuierlich verbessert, die Natur bei seinen Aktivitäten berücksichtigt und schützt, effektiv mit lokalen Akteuren und Behörden zusammenarbeitet und zur Entwicklung des Golfsports in der Schweiz beiträgt."

Die Ökobilanz des Golf de Lavaux stellt einen wichtigen Teil der Bewertung dar. Mit der GEO®-Zertifizierung werden alle Anstrengungen anerkannt, die unser Club seit seiner Gründung im Bereich des Umweltschutzes unternommen hat. Der Abschlussbericht hebt in diesem Zusammenhang die Schaffung von ökologischen Ausgleichsflächen in Zusammenarbeit mit den kantonalen Behörden, die Pflanzung zahlreicher Bäume (darunter Hochstamm-Obstbäume unter der Schirmherrschaft der Stiftung Pro Specie Rara), das Vorhandensein von Ökozonen und anderen Rückzugsgebieten für wilde Tiere und Pflanzen auf dem Golfplatz sowie das Anbringen zahlreicher Nistkästen für bedrohte Arten hervor. Neben anderen Initiativen, die der Club in den letzten Jahren ergriffen hat, hebt der Bericht die Bemühungen hervor, den Einsatz von Düngemitteln einzuschränken, Pflanzenabfälle in einer lokalen Biogasanlage zu verwenden und Photovoltaikanlagen auf dem Dach des neuen Caddy Rooms zu installieren.

Die GEO-Zertifizierung ist ein dynamischer Prozess und wird regelmäßig überprüft. Der Abschlussbericht enthält eine Reihe von Empfehlungen, die unserem Club helfen werden, seine Nachhaltigkeitsbilanz in den kommenden Jahren weiter zu verbessern. 

Der Vorstand möchte unserem Direktor Alexander Brülhart, unserem Course Manager Richard McGlynn und allen Mitarbeitern des Clubs für ihr Engagement und ihre Bemühungen bei diesem Abenteuer danken.

Die Natur in Lavaux

Nistkästen

In den letzten Jahren wurden in Zusammenarbeit mit der Groupe des Amoureux de la Nature en Lavaux (GANaL, https://ganal.ch) zahlreiche Nistkästen auf dem Weg aufgestellt. Diese Nistkästen sind vor allem für den Wiedehopf und den Wendehals bestimmt, zwei Arten, die in unserer Region aufgrund der Veränderung ihres Lebensraums ausgestorben waren.

Der Wiedehopf ist eine der schönsten Vogelarten unseres Landes. Er ist ein mittelgroßer Vogel mit orangefarbenem Gefieder und schwarz-weißen, abgerundeten Flügeln. Er hat einen erigierten Wiedehopf mit schwarzen Spitzen und einen langen, gebogenen Schnabel, mit dem er den Boden nach Larven und Insekten absucht. Der Wiedehopf verbringt den Winter in der Sahelzone und zieht zum Nisten nach Norden. Er bevorzugt Hochstamm-Obstgärten und Trockenmauern, die ihm Höhlen zur Aufzucht seiner Jungen bieten. In der Schweiz kann man sie von Mitte März bis September beobachten. Seit den 1970er Jahren war sie aus dem gesamten Mittelland verschwunden. Heute ist er vor allem im Wallis anzutreffen; einige Paare wurden auch im Tessin, in Graubünden und im Genferseebecken, insbesondere auf dem Golfplatz von Lavaux, beobachtet.

Der Wendehals, ein kleiner Vogel mit rindenfarbenem Gefieder, das ihm eine hervorragende Tarnung verleiht, ist ein Specht, der keinem anderen Specht gleicht.  Er ernährt sich fast ausschließlich von Ameisen, die er mit seiner langen Zunge vom Boden aufnimmt. Wie der Wiedehopf verbringt er den Winter in der Sahelzone und kehrt ab Mitte März in unsere Regionen zurück. Dieser faszinierende Vogel hat die Fähigkeit entwickelt, eine Schlange zu imitieren, um mögliche Feinde abzuwehren. Wenn er sich bedroht fühlt, verrenkt er sich, wirft den Kopf hin und her und verdreht den Hals (tord col). Wenn diese List nicht ausreicht, imitiert er sogar die Zunge und zischt, was eine Schlange darstellt, die zum Angriff bereit ist.  Der Wendehals ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen, was vor allem auf die Rodung von Hochstamm-Obstgärten zurückzuführen ist. Seit einigen Jahren kann man dank gezielter Schutzmaßnahmen wieder Wendehälse im Lavaux beobachten.

Sowohl der Wiedehopf als auch der Wendehals sind gefährdete Arten, die auf der Roten Liste der Schweizerischen Vogelwarte Sempach stehen. Die Installation von Nistkästen auf dem Golfplatz des Lavaux, die speziell für diese beiden Arten geeignet sind, aber auch das Vorhandensein von Hochstamm-Obstbäumen tragen dazu bei, dass in der Schweiz lebensfähige Populationen erhalten bleiben.

Ökologische Zonen

Das Golfspiel hat Auswirkungen auf die Umwelt, die uns umgibt. Denn Fairways, Greens und andere Spielbereiche sind für die Entfaltung von Flora und Fauna nicht gerade förderlich. Daher ist es wichtig, "Ruhezonen" für die Natur einzurichten, wie man es in unseren Skigebieten sehen kann. Der Golf de Lavaux hat an verschiedenen Stellen des Golfplatzes sogenannte Ökozonen eingeführt. Diese umfassen derzeit eine Fläche von etwa 3 Hektar.

Die Local Rules des Golf de Lavaux verbieten es jedem, diese ökologischen Zonen, die mit roten und grünen Pfählen gekennzeichnet sind, zu betreten. Die Spieler dürfen sie also nicht betreten, auch nicht, um nur einen Ball zu holen. Sie müssen einen anderen Ball gemäß Regel 17.1 des Royal & Ancient St-Andrews droppen. 

Neben diesen streng reglementierten ökologischen Zonen gibt es auf dem Golfplatz von Lavaux auch Wald- und Wiesenflächen, die nur begrenzt gepflegt werden. Diese Flächen, die insgesamt etwa 20 Hektar umfassen, liegen außerhalb der Spielzonen und bieten somit wertvolle Rückzugsmöglichkeiten für Flora und Fauna. Sie ermöglichen es der Wildflora, sich zu entwickeln, und den Tieren, sich auf dem Gelände des Golf de Lavaux zu bewegen, ohne notwendigerweise mit den Spielern in Kontakt zu kommen. Schließlich sei noch erwähnt, dass der Golf de Lavaux im Rahmen seiner ökologischen Verpflichtungen gegenüber den kantonalen Behörden auch an lokalen ökologischen Projekten teilnimmt, die sich außerhalb des Golfplatzperimeters befinden. Im Rahmen dieser sogenannten "externen" ökologischen Kompensationen hat der Golf de Lavaux beispielsweise an der Renaturierung eines Wasserlaufs in der Gemeinde Puidoux teilgenommen.

Obstbäume

Auf dem Golf de Lavaux gibt es über 200 Obstbäume (Apfel-, Birnen-, Pflaumen-, Quitten-, Kirsch- und Sauerkirschbäume), von denen fast die Hälfte Hochstämme sind. Die meisten Obstbäume wurden vor fast 25 Jahren unter der Schirmherrschaft von Pro Specie Rara gepflanzt, einer Schweizer Stiftung, die sich für die Erhaltung des genetischen Erbes von Pflanzen und Tieren einsetzt (www.prospecierara.ch).

In den letzten drei Jahrzehnten haben die Veränderungen der landwirtschaftlichen Praktiken und der Konsumgewohnheiten in der Schweiz dazu geführt, dass zwei Drittel der traditionellen Obstgärten verschwunden sind. Dieses Phänomen war in der Westschweiz noch stärker ausgeprägt. Die majestätischen Hochstamm-Obstbäume, die den Großteil dieser Obstgärten ausmachten, haben aufgrund ihrer Größe und Langlebigkeit einen hohen ökologischen Wert. Sie bieten zahlreichen Vogelarten und Kleinsäugern Schutz und beherbergen verschiedene Arten von Flechten und Moosen. Hochstamm-Obstbäume, die aus alten und seltenen Sorten hervorgegangen sind, stellen außerdem ein wertvolles genetisches Reservoir dar.

Die auf dem Golfplatz gepflanzten Obstbäume sind geschützt, da der Golf de Lavaux ihnen in ausgewiesenen Bereichen des Golfplatzes eine sichere Umgebung bietet. Es werden Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass diese Bäume gesund bleiben oder, falls nötig, ersetzt werden. Um einige der Obstbäume zu ersetzen, die aufgrund der Dürre im Sommer 2018 verloren gegangen waren, wurden übrigens in Zusammenarbeit mit dem Verein "Rétro pomme", der für die Erhaltung lokaler Obstbäume in der Westschweiz zuständig ist (www.retropomme.ch), in einer speziellen Baumschule ein Dutzend Bäume verschiedener Sorten aus Samen gezogen, die von seltenen Arten entnommen worden waren. Diese Bäume wurden anschließend auf dem Golfplatz neu gepflanzt.

Der Erhalt lokaler und alter Obstsorten, zu dem der Golf de Lavaux beiträgt, sichert künftigen Generationen eine größere Auswahl an Früchten mit unterschiedlichen Formen, Farben und Geschmäckern.

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